Ah, Übrigens: Danke!
- Claas Terpoorten
- 13. Apr. 2020
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 1. Aug. 2022
Warum sehe ich mehr Menschen, die sich beschweren als Menschen, die dankbar dafür sind, was sie haben? Eigentlich haben wir doch alles, was wir brauchen, oder?
Unsere westliche Welt früher und die dritte Welt heute:

Früher war die Lebenserwartung bei ca. 40 bis 50 Jahren. Sie war so tief, weil es die Dinge, die heute für uns normal sind, nicht gab. Es gab keine Gesundheitseinrichtungen oder großartige Medizin. Es war nicht sicher, dass man selber oder das Kind den Winter mit so wenig Nahrung und viel Kälte überlebt. Es gab Krankheiten, die mehr Menschen den Tod gekostet haben als Weltkriege. Heute gibt es Teile in der Welt, in denen es ähnlich ist. Im Himalaya habe ich beispielsweise Familien mit ihren Kindern gesehen, die im Wohnzimmer Plastik verbrannt haben, weil sie nichts anderes zum Heizen hatten - aber nicht verstehen, dass der Reizhusten daher kommt.
Unsere westliche Welt heute:
In unserer heutigen westlichen Welt müssen wir nicht zu solchen Mitteln greifen. Wir müssen uns wenig über solche grundlegende Themen sorgen. Wir haben alles - Sicherheit und Nahrung, aber auch Wohlstand, Freizeitaktivitäten und Technologien, die uns das Leben immer einfacher machen.
Und trotzdem höre ich überall Menschen, die sich über alles beschweren und sich mit Themen aufhalten, die komplett bedeutungslos sind … für sie selber und ihr Umfeld! Ja und? Dann schmeckt das Essen mal nicht perfekt. Und? Dann ist der Empfang im Auto mal nicht so gut. In einer Kutsche wäre er sicherlich besser gewesen. Und? Dann braucht die Heizung mal etwas länger bis sie warm ist. Heiz doch noch so lange schonmal mit etwas Plastik vor. Lasst uns doch lieber dankbar dafür sein, dass wir überhaupt zwischen unzähligen Gerichten und Optionen entscheiden können! Unsere Omas hätten sich bestimmt gefreut, im Krieg mehr als Butter essen zu können.

Wir haben alles, aber ich sehe mehr Menschen, die sich beschweren, als Menschen die sich bedanken. Bedanken dafür, dass wir im absoluten Luxus leben. Dafür, dass wir alles haben, was wir uns irgendwie vorstellen können. Bedanken dafür, dass wir fließendes, trinkbares Wasser aus der Leitung haben - warm oder kalt. Dafür, dass wir in den Supermarkt gehen und alles einfach so kaufen können. Warum wollen wir immer mehr? Warum sind wir nicht einfach zufrieden mit dem, was wir haben?
Konsum ist super wichtig für unser System - wir müssen konsumieren - und zwar immer mehr, das stimmt. Trotzdem wäre es gut, auch mal Dankbar zu sein, anstatt immer nur mehr zu wollen. Vielleicht macht es uns glücklicher, die Informationsflut öfter mal bei Seite zu legen, zu fühlen, was um uns herum passiert, und zu wertschätzen, in was für einem Ökosystem des Überluxus wir eigentlich leben. Es sollte uns bewusst sein, wie verdammt gut es uns eigentlich geht, dass wir uns überhaupt über so irrelevante Dinge aufregen können. Ich glaube die Familie aus dem Himalaya würde sich über eine richtige Heizung freuen. Und ich glaube unsere Omas würden sich freuen, wenn wir den Luxus und das Leben, das wir haben dürfen, zu wertschätzen wissen.
Probiere doch mal:

Probiere doch mal dich für 2 Wochen morgens und abends kurz von Herzen dafür zu bedanken, was du eigentlich alles hast. Danach wirst du dich besser fühlen und dich über weniger irrelevante Themen aufregen.
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